Hygienische Mitnahme garantiert

Transport- und Prozessbänder müssen rund um die Uhr für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Synchrone Bewegungen und eine präzise Positionierung spielen angesichts der hohen Taktzahlen heutiger Pick-and-Place-Systeme eine immer größere Rolle. Immer geht es darum, produzierte Waren zu einem bestimmten Zeitpunkt am richtigen Ort und in der gewünschten Menge bereit zu stellen und dabei höchste Qualität zu gewährleisten. Lebensmittel in Millionenauflage gelangen so durch die Produktion, zur Verpackungsanlage, ins Kühlhaus oder zur Verladestation. Auf der Anuga FoodTec zeigen die Aussteller Bänder in allen Breiten und Längen und mit einer Vielzahl unterschiedlicher Mitnehmer, Bordkanten und anderem Zubehör. Ausgestattet mit glatten oder strukturierten Oberflächen, befördern sie schonend wie exakt eine breite Palette an Lebensmitteln – ob Gebackenes oder Frittiertes, Feinkost oder Tiefgefrorenes.

Insbesondere, wenn es darum geht, eine sichere Beförderung in hygienesensiblen Bereichen zu gewährleisten, gehen die Technologieanbieter keine Kompromisse ein. Neben guten Reinigungseigenschaften, wie Beständigkeit gegen hohe Temperaturen, Druck, Reinigungs- und Desinfektionsmittel sowie mechanische Belastungen, ist die Konformität mit gesetzlichen und industriespezifischen Normen und Verordnungen die zentrale Anforderung an Fördertechnik, die in direkten Kontakt mit unverpackten Lebensmitteln kommt. Das Hygienic Design rückt dabei in den Vordergrund. Eine leichte Reinigbarkeit von Anlagen und Komponenten senkt die Gefahr von Verschmutzungen durch Produktabfälle und Ablagerungen in Zwischenräumen und Vertiefungen. Die Auswahl der Transport- und Prozessbänder spielt dabei eine ebenso große Rolle, wie die zum Einsatz kommenden Reinigungsverfahren, um Wartungsintervalle von Produktionsanlagen entscheidend zu verlängern.

Die monolithischen und aramidverstärkten Cleandrive-Bänder von Habasit eignen sich beispielsweise für trockene und nasse Anwendungen. Sie zeichnen sich durch eine glatte Oberfläche aus und besitzen antriebsseitig Stege, die zusammen mit speziellen Zahnrädern einen formschlüssigen Antrieb und zuverlässige Transportleistung ermöglichen. Sie vereinen somit die Vorteile von Modul- und Gewebebändern. Das verwendete thermoplastische Material ist gegenüber Chemikalien wie Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln resistent und kompatibel mit dem Clean-In-Place-System HyCLEAN. Dieses fungiert als Rundum-Bandreinigungssystem, säubert innen wie außen, sowohl Kanten als auch die Transportseite. Die Bänder sind nach bis zu sieben Umdrehungen gründlich gereinigt und desinfiziert, was den Wasserverbrauch sowie der Einsatz von Chemikalien reduziert.

Ebenfalls zum HyCLEAN-Konzept gehören patentierte Zahnräder, die über ein abgerundetes Design verfügen und so eine optimale Reinigungsfähigkeit gewährleisten. Das Freilegen von schwer zugänglichen Bereichen auf der Bandrückseite ermöglicht außerdem eine sorgfältige Reinigung aller Komponenten.

Siegling Fullsan heißt die jüngste Generation hygienischer Transportbänder von Forbo Movement Systems. Dabei handelt es sich um homogene, thermoplastische Polyurethanbänder, die gemäß den Vorgaben der FDA- und EU-Verordnung gefertigt sind. Das Besondere: Die Bänder sind komplett versiegelt, wodurch sie keine Angriffspunkte für Verschmutzungen durch Öl, Fett, Feuchtigkeit und Bakterien bieten. Sie eignen sich für den Einsatz in besonders hygienekritischen Anwendungen. Die hohe Beständigkeit erlaubt die regelmäßige Entkeimung mit UVC-Bestrahlung. Die Bänder werden in einer Produktionsbreite bis zwei Meter hergestellt. Dadurch lassen sich breitere Anlagen realisieren und die Ausbringungsmenge bei der Lebensmittelproduktion erhöhen. Einige der wichtigsten Anwendungen sind in der Fleisch-/ Geflügel- und Fischindustrie sowie bei Molkereiprodukten zu finden, die hohe Hygieneanforderungen stellen.

Die Hygienesicherheit der Bänder ist seitens der European Hygienic Engineering and Design Group (EHEDG) bestätigt. Sowohl der vollhomogene kraftschlüssige Polyurethanbandtyp FLT U30 GL/GL-NA-HACCP BL FDA als auch der Aramidcord-verstärkte Typ FLT+ U30 GL/GL-NA-HACCP BL FDA erfüllen die strengen Richtlinien der EHEDG und sind nach EL CLASS I AUX bewertet und zertifiziert.

Ebenfalls hygienegerecht sind die Kunststoff-Modulbänder Prolink, die es in unterschiedlichen Bauformen für Anwendungen mit verpackten und unverpackten Lebensmitteln gibt. Die Bänder bewähren sich sowohl im Geradeaustransport als auch in Kurvenlagen. Speziell bei geringen Platzverhältnissen bietet sich die Variante mit Gitterstruktur an. Der Vorteil: Da sehr enge Kurvenradien realisiert werden können, lässt sich die Baugröße und damit die Stellfläche der Transportanlage erheblich reduzieren.

Für den Antrieb von Förderanlagen in hygienesensiblen Umgebungen empfiehlt sich der Bandbetrieb via Trommelmotor. Da der Motor, das Getriebe und die Lager in die ohnehin benötigte Trommel integriert sind, bietet die Bauform Vorteile für die Reinigbarkeit. Bei anderen Konstruktionen sind in der Regel Motor und Getriebe als zusätzliche Komponente ausgeführt. Entweder haben sie Lüfter, Kühlrippen oder zumindest Kühlflächen, durch die Toträume und damit Nistplätze für Keime entstehen können.

NGI ist in diesem sensiblen Bereich der Lebensmitteltechnik aktiv. Die Trommelmotoren des Anbieters lassen sich mit Wasser unter Hochdruck reinigen. Zudem benötigen sie kein Öl, was eine Verunreinigung der geförderten Lebensmittel ausschließt. Es handelt sich um Synchronmotoren. Sie können bei gleichem Drehmoment langsam oder schnell laufen, was die Gesamtkonstruktion vielseitig einsetzbar macht, einschließlich schneller Starts und Stopps in Verpackungsprozessen.

Sauberkeit, Sorgfalt und Sicherheit sind drei unverzichtbare Bedingungen bei der Herstellung, Verpackung und Distribution von Lebensmitteln. Spezialisierte Transport- und Prozessbänder fördern diesen Anspruch – vor allem, wenn sie leicht zu reinigen sind. Um dabei den Medienverbrauch zu senken, gehen auch die auf Reinigungsequipment spezialisierten Unternehmen neue Wege. Das Ziel ist, aufwendige Arbeitsschritte bei der Reinigung zu minimieren, den Wasserverbrauch auf das absolute Minimum zu reduzieren, ohne dabei die notwendige Hygiene zu vernachlässigen. Frank zeigt dies in Köln mit Förderbandreinigern, die durch einen modularen Aufbau abstimmbar für den jeweiligen Einsatzort sind. Die Systeme bestehen aus einem Dampferzeuger, einen Aufsatz sowie einem Industriesauger. Das Verfahren ermöglicht einen vollständig automatisierten Reinigungsprozess. Dabei wird das Band gleichzeitig gereinigt und desinfiziert. Anschließend ist das gereinigte Band sofort trocken und wieder betriebsbereit. Ein weiterer Vorteil: Der Einsatz von Dampf führt zu einem niedrigen Wasserverbrauch. Zudem lässt sich in der Regel auf Chemikalien bei der Reinigung verzichten.