Adaptive Metallsuchtechnik
Die Produktion von Tiefkühlkost ist ein Geschäft mit hohem Auftragsvolumen und hoher Geschwindigkeit. Pizza, Fertiggerichte, Pommes Frites und Gemüse − all diese Produkte gelangen in kürzester Zeit von der Verarbeitung zur Verpackung und von dort in Kühlhäuser und in die Tiefkühltruhen von Supermärkten. Doch auf dieser schnellen Reise kann eine kleine Variable große Auswirkungen haben: die Temperatur. Wenn gefrorene Produkte auf ihrem Weg entlang der Produktionslinie antauen, und sei es auch nur geringfügig, kann sich ihr Verhalten in den Magnetfeldern von Metallsuchsystemen ändern. Dies führt häufig zu Fehlausschleusungen oder einem Verlust der Erkennungsempfindlichkeit. Die Konsequenzen sind nicht nur technischer Natur, sondern betreffen auch die betrieblichen Abläufe: Produktverschwendung, Nacharbeiten und unnötige Stillstandszeiten wirken sich negativ auf das Geschäftsergebnis aus.
Fehlausschleusungen
Fehlausschleusungen gehören nach wie vor zu den hartnäckigsten und teuersten Problemen bei der Inspektion von Tiefkühlkost. Auch wenn die Produkte selbst absolut sicher sind, verändern bereits geringfügige Temperaturschwankungen das Signal der Produkte beim Passieren des Metallmelders, was zu unnötigen Ausschleusungen führen kann. Dies ist kein Hinweis auf einen Fehler im Metallsuchgerät, sondern auf eine Nichtübereinstimmung zwischen sich ändernden Bedingungen und den normalen Inspektionsparametern.
Moderne Metallsuchsysteme mit adaptiver Signalverarbeitung schaffen hier Abhilfe. Systeme wie Profile Advantage von Mettler-Toledo nutzen Mehrfachfrequenz-Technologie (Multi-Simultaneous Frequency, MSF) mit mehreren Inspektionsmodi und einem intelligenten Inspektionsalgorithmus (3S), der das aktive Produktsignal in Echtzeit eliminiert. Auf diese Weise kann das Metallsuchgerät eine präzise Erkennungsempfindlichkeit aufrechterhalten, ohne die Fehlausschleusraten zu erhöhen. Dies verbessert den Schutz der Marke, reduziert Verschwendung, erhöht die Zuverlässigkeit und steigert die Produktivität.
Reduzierung von Verschwendung bei gefrorenen Pommes Frites
Ein Hersteller von gefrorenen Pommes Frites war genau mit diesem Problem konfrontiert. Bei einem Durchsatz von 100 Produkten pro Minute musste das Inspektionssystem alle metallischen Fremdkörper mit einer Größe von bis zu zwei Millimetern oder weniger erkennen und gleichzeitig die Fehlausschleusrate auf unter 1:1 Million minimieren. Temperaturschwankungen, die durch gelegentliche Linienstopps verursacht wurden, beeinträchtigten die Detektionsleistung und führten zu mehr Ausschuss.
Um diese Herausforderung zu bewältigen, installierte der Hersteller das Profile Advantage Metallsuchsystem von Mettler-Toledo und testete über einen Zeitraum von vier Wochen, wie die Technologie Signalschwankungen verarbeitet. Einer der Mehrfachfrequenz-Modi erwies sich als die effektivste Lösung. Er erreichte eine Erkennungsempfindlichkeit von 1,4 mm für Eisenmetall, 1,8 mm für Nicht-Eisenmetall und 2,0 mm für Edelstahl, und zwar ohne Fehlausschleusungen.
Ein Schlüsselfaktor für den Kunden war der integrierte Histogramm-Bildschirm des Systems, der das Produktsignal in Echtzeit anzeigt. Diese Funktion ermöglicht es dem Bedienpersonal, das Produktsignal zu visualisieren, Änderungen nachzuverfolgen und bei Bedarf schnell zu reagieren. Das System verfügt außerdem über eine Warnfunktion für angetaute Produkte, die einen Alarm auslöst, wenn die Signalpegel außerhalb der erwarteten Parameter liegen. So kann das Team eingreifen, bevor es zu Verschwendung kommt.
Intelligentere Technologie für ein sich wandelndes Umfeld
Die Produktion von Tiefkühlkost unterliegt einer Vielzahl von Variablen. Feuchtegehalt, Verpackungsformat und Umgebungsbedingungen – all dies beeinflusst die Art und Weise, wie Produkte mit Metallsuchsystemen interagieren. Moderne Metallsuchsysteme sind auf diese Veränderungen ausgelegt.
Funktionen für automatische Feuchteüberwachung, Mehrfachfrequenz-Technologie mit Hochfrequenzbetrieb und adaptive Signalverarbeitung unterstützen Hersteller dabei, eine hohe Erkennungsempfindlichkeit unter unterschiedlichsten Bedingungen aufrechtzuerhalten. Dies reduziert das Risiko unnötiger Ausschleusungen und sorgt für einen stabileren Produktionsprozess.
In vielen Produktionsstätten ist die Metallerkennung in eine umfassendere Produktinspektionsstrategie integriert. Kombinierte Inspektionssysteme vereinen Metallerkennung mit Gewichtskontrolle, Etikettenprüfung und Prüfung der Verpackungsintegrität. Auf diese Weise entsteht eine kompakte, multifunktionale Lösung, die sich hervorragend für Tiefkühlkost-Produktionslinien mit begrenztem Platzangebot oder vielfältigen Verpackungsformaten eignet.
Präzise Ausschleusmechanismen sind ebenfalls unverzichtbar. Akustische und optische Signale ermöglichen den Teams eine schnelle Identifizierung des betroffenen Produkts und verringern so den Zeitaufwand und die durch Fremdkörper verursachten Unterbrechungen. Diese Systeme machen es einfacher, die Produktionslinien am Laufen zu halten und gezielte Eingriffe dort vorzunehmen, wo sie erforderlich sind.
Auswirkungen in der Praxis
In allen Kategorien von Tiefkühlkost, von Backwaren bis hin zu Gemüse, entwickelt sich die Produktinspektion kontinuierlich weiter. Bei der Metallerkennung geht es nicht mehr nur um die Eliminierung von Risiken. Es geht darum, effizientere, stabilere und rentablere Betriebsabläufe zu fördern. Die Erkennungsempfindlichkeit bleibt wichtig, doch Konsistenz und Anpassungsfähigkeit sind heute ebenso entscheidend. Systeme, die sich ohne Leistungseinbußen an Abtauvorgänge und andere Umgebungsbedingungen anpassen, sind der Schlüssel, wenn es darum geht, Herstellern einen Wettbewerbsvorteil zu sichern.
Fehlausschleusungen sorgen nicht nur für Produktverschwendung. Sie erhöhen auch den Arbeitsaufwand für das Personal, verlangsamen die Produktion und verursachen unnötige Kosten. Eine verbesserte Signalverarbeitung reduziert die Anzahl irrtümlich ausgeschleuster Gut-Produkte und verbessert auf diese Weise sowohl den Ertrag als auch die Nachhaltigkeit.
In Tiefkühllinien werden häufig mehrere Produkttypen verarbeitet. Die Fähigkeit, schnell zwischen Einstellungen zu wechseln und gleichzeitig eine hohe Leistung aufrechtzuerhalten, ist unerlässlich. Metallsuchlösungen wie das Profile Advantage System zeichnen sich durch eine flexible Einrichtung, intuitive Bedienelemente und detaillierte Berichtsfunktionen aus. Dies unterstützt die Rückverfolgbarkeit, kontinuierliche Verbesserungen und standortübergreifende Leistungsvergleiche.
Fazit
In einer Branche, in der die Margen eng sind und die Geschwindigkeit zählt, bietet die richtige Inspektionstechnologie mehr als nur Konformität. Sie unterstützt die Verfügbarkeit, die Qualität und eine intelligentere Entscheidungsfindung. Gefrorene Produkte unterliegen stets Temperaturschwankungen. Mit adaptiver Metallsuchtechnik lassen sich jedoch Fehlausschleusungen vermeiden. So können Hersteller effektiv steigenden Kosten entgegenwirken, die Produktivität erhöhen und den Ruf der Marke schützen.
Autor:
Robert Stevens, Market Manager,
Mettler-Toledo Safeline Metallsuchtechnik
Weitere Informationen: https://www.mt.com/de/de/home.html